Laufzeit
1. Januar 2023 - 31. Dezember 2023
Bearbeiterinnen
Tamara Block M.A.
Barbara Günther M.A.
Dr. Barbara Krautwald
Dr. Mirjam Sachse
Michaela Wilhelm B.A.
Das Projekt ist ein Teilprojekt von
und gefördert von
Erschließung und Digitalisierung von Sammlungsgut (2023)
Im Fokus des Projektes steht die Bearbeitung des Bestandes der Gymnastikschule für Frauen „Schwarzerden“. Zudem werden Foto- und Bibliotheksbestände erschlossen sowie Archiv- und Bibliotheksgut digitalisiert und Essays geschrieben.
Die Geschichte der Frauensiedlung und Gymnastikschule Schwarzerden begann in den frühen 1920er Jahren. Drei Frauen gründeten Schwarzerden in der Rhön – einer damals für ihre Rauheit bekannten Gegend. Es entstand das einzige Siedlungsprojekt aus der Frauenbewegung heraus, welches bis in die 1980er Jahre bestand. Die dort entwickelte Frauengymnastik sollte einen Beitrag zur Frauenemanzipation leisten und mit der Ausbildung zur Sozialgymnastikerin den Frauen eine spätere Berufstätigkeit ermöglichen.
Der Bestand Schwarzerden enthält Schulakten, Nachlassmaterialien der Gründerinnen, Objekte und viele Fotos. Die Überlieferung der Materialien beginnt in den 1910er und endet in den 2000er Jahren. Der Umfang beläuft sich auf rund 30 Regalmeter, davon 24 Regalmeter Akten sowie Objekte und 6 Regalmeter Fotos. Der Aktenbestand wird im Projekt erschlossen und die enthaltenen ca. 7.500 Fotos, Negative, Glasplatten, Druckplatten und Alben gesichtet, bewertet, gereinigt, sortiert und verpackt und für eine spätere Erschließung vorbereitet. Mit der Bearbeitung dieses Bestandes wird die Quellenlage zu Frauen/Frauenbewegung sowie Jugend- und Siedlungsbewegung weiter ausgebaut.
Darüber hinaus werden bisher unbearbeitete Fotobestände aus den Sammlungen des AddF erschlossen und digitalisiert. Mit der Erschließung einher geht u. a. auch eine umfassende Rechteklärung (Urheber:innenrecht, Persönlichkeitsrecht etc.).
Der Schwerpunkt der Digitalisierung liegt weiter auf den Zeitschriften der bürgerlichen Frauenbewegung. Ausgewählt sind die im AddF vorhandenen Originale der Zeitschriften „Mutterschutz. Zeitschrift zur Reform der sexuellen Ethik. Publikations-Organ des Bundes für Mutterschutz“ (1.1905-3.1907), später „Die Neue Generation. Publikationsorgan des Deutschen Bundes für Mutterschutz und der Internationalen Vereinigung für Mutterschutz und Sexualreform“ (4.1908-28.1932). Darüber hinaus werden u. a. Audiokassetten von Interviews mit Akademikerinnen der Geburtsjahrgänge 1902-1912 aus den 1980er Jahren bestandserhaltend digitalisiert.
Daneben wird Bibliotheksgut aus übernommenen Beständen und Nachlässen erschlossen und Essays verfasst: eines über die Gymnastikschule Schwarzerden, zwei weitere über zwei der Gründerinnen Schwarzerdens Marie Buchhold (1890-1983) und Elisabeth Vogeler (1892-1975) sowie je ein Essay zu den Sexualberatungsstellen in der Weimarer Republik, zu Marie-Elisabeth Lüders (1878-1966) und zur (Berliner) Frauenbank (1910-1916).