Die Herausforderung der Vergangenheit. Jüdische Selbsthilfe in Kassel und Johannesburg
Frieda Sichel
Frieda Sichel beschreibt in ihren Lebenserinnerungen ihre Kindheit in der Kasseler Verlegerfamilie Gotthelft, die Verfolgung im Nationalsozialismus, ihre Flucht und den Neuanfang der Familie in Südafrika. 42 Jahre nach der Publikation in Johannesburg liegt ihr Buch „Challenge of the past“ nun in deutscher Sprache vor.
Frieda Sichel (1889-1976) gehörte zur ersten Generation der Frauen in Deutschland, die Zugang zu höherer Bildung hatten. Nach dem Besuch privater Realgymnasialkurse legte sie das Abitur ab und studierte in München, Berlin, Freiburg und Heidelberg Nationalökonomie und Soziologie. Sie promovierte 1915 mit einer Arbeit über „John Stuart Mills sozialpolitische Wandlungen“. 1918 heiratete sie ihren Cousin Karl Hermann Sichel, 1919 wurde eine Tochter, 1923 ein Sohn geboren. Frieda Sichel engagierte sich in jüdischen Vereinen und in der Kasseler Frauenbewegung. Ab 1933 hatte die Familie unter Repressionen zu leiden und emigrierte 1935 nach Südafrika. Dort konnte Karl Sichel schnell als Architekt wieder Fuß fassen und Frieda Sichel arbeitete erfolgreich als Sozialarbeiterin; Südafrika wurde die neue Heimat, sie kehrten nach 1945 nur noch zu kurzen Besuchen nach Deutschland zurück.
Herausgeber
Archiv der deutschen Frauenbewegung und Wolfgang Matthäus
Bearbeitet und kommentiert von Wolfgang Matthäus und Cornelia Wenzel. Aus dem Englischen von Eva Schulz-Jander.
Umfang
208 Seiten, 20 Abbildungen
Erschienen
Berlin 2017