ISBN

978-3-926068-21-7

Kosten

23 €

Umfang

178 Seiten

Erschienen

Juni 2015

Heft 67/68

Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung seit 150 Jahren

Ein Grund zu feiern, zu erinnern und Geschichte(n) zu erzählen

1865 entstand in Deutschland der erste Frauenbildungsverein – der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF). Diese Gründung trat eine Lawine los, in den nächsten Jahrzehnten wuchsen die Organisationsstrukturen der Frauenbewegung stark an. Die Themen der Zeit reichten von Bildungsforderungen bis zum Kampf um das Frauenwahlrecht. Das Jahr 1865 hat sich als Geburtsstunde der organisierten Frauenbewegung etabliert, in der Folge hatte sich rasch eine reiche Frauenvereinslandschaft ausgebreitet. Die Redaktion der »Ariadne« hat sich – im Bewusstsein dessen, dass Emanzipationsbestrebungen und politische Aktionen von Frauen auch schon in früheren Jahrhunderten zu beobachten waren – entschieden, dieses 150-jährige Gründungsjubiläum zum Anlass zu nehmen, auf die lange Geschichte der Frauenbewegung, deren Strömungen, Protagonistinnen ? und Debatten zu blicken. 
Ein zentrales Kennzeichen der 1860er Jahre war die rasch ansteigende, auch bürgerliche Frauenarmut, auf die der ADF mit der Forderung nach eigenständigen Erwerbsmöglichkeiten für Frauen reagierte. Damit war der erste Frauenverein entstanden, der sich für die Rechte von Frauen einsetzte. Die Frauenfrage als Bildungs- und Erwerbsfrage nahm Fahrt auf. Wie in jeder anderen Sozialen Bewegung gab es auch in der sehr rasch wachsenden Frauenbewegung bald verschiedene Flügel und Gruppierungen, die durchaus sich widersprechende Positionen vertraten. Das rasante Wachstum der Frauenbewegung um 1890 wurde auch durch in diese Zeit fallenden politischen Veränderungen, wie die Entlassung des Reichskanzlers Otto von Bismarck und den Fall der Sozialistengesetze, gefördert. Um 1900 hatte sich die Frauenfrage  zu einem gesellschaftlich breit diskutiertes Themaetabliert.
Bald schon gab es Bestrebungen, die vielen Einzelgruppierungen unter einem Dachverband zusammenzufassen, eine Idee aus den USA, in denen  der Frauenweltbund gegründet wurde. In diesen konnten jedoch keine einzelnen Organisationen, sondern nur nationale Dachorganisationen aufgenommen werden und so gründete sich 1894 der Bund Deutscher Frauenvereine (BDF). Diese Gründung machte offensichtlich, dass es im deutschen Kaiserreich nicht eine, sondern viele Frauenbewegungen gab: einen bürgerlich-gemäßigten Flügel, einen bürgerlich-radikalen und einen, sich um 1900 entwickelnden, konfessionellen Flügel. Der BDF scheiterte bei dem Versuch, den bunten ›Chor‹ zusammenzubringen. Die proletarische Frauenbewegung war nicht zur Zusammenarbeit im BDF aufgefordert worden, aus Angst, dass ihre Mitgliedschaft zum Verbot als politische Vereinigung führen würde. 
Mit diesem Heft bieten wir einen Blick durch ein Kaleidoskop von 150 Jahren Frauenbewegungsgeschichte in Deutschland. So vielgestaltig die Biografien, vorgestellten Organisationsformen und Gruppen, die vertretenen Positionen, ausgefochtenen Konflikte und gefeierten Erfolge sind, so unterschiedlich und ergiebig ist auch der Schatz des Quellenmaterials, der in den Archiven und Bibliotheken schlummert und gehoben werden will.

Redaktion

Laura Schibbe M. A./ Prof. Dr. Susanne Schötz/ Dr. Kerstin Wolff

Mit Beiträgen von

Irina Hundt / Susanne Schötz, Julia Paulus / Kerstin Wolff, Susanne Maurer, Kirsten Heinsohn, Florence Hervé, Lea Wagner, Susanne Hertrampf, Anne-Laura Briatte-Peters, Cornelia Baddack, Elisa Heinrich / Corinna Oesch, Anna-Maria Schmidt, Rosel Oehmen-Vieregge, Regina Illemann, Katrin Pittius / Eva Fuchslocher / Kathleen Kollewe, Sabine Hoffkamp / Monika Pater, Jessica Bock.

Archiv der deutschen Frauenbewegung
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