Laufzeit: Mai 2010 - April 2011
Bearbeiterinnen: Dr. Ira Spieker; Dr. Anja Christinck; Dr. Kerstin Wolff
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Loheland (gegründet 1919 in der Nähe von Fulda in Hessen) war eine Ausbildungsstätte für Gymnastik und Bewegung für Frauen, heute ist dort eine anthroposophische Schule untergebracht. Eine zentrale Rolle bei der Gründung spielte das Konzept "Bewegung" - in Bezug auf Körpertechnik, Mobilität (unterschiedliche Arbeitsgebiete und -orte) sowie geistige Regsamkeit. Dieses "Lebenskonzept Loheland" ist noch heute wirksam und wird von einigen Frauen nach wie vor gelebt. Das Forschungsvorhaben möchte die Hintergründe und Strukturen dieser Frauengemeinschaft herausarbeiten und stützt sich dabei auf biographische Spuren und Interviews von Loheländerinnen. Auf dieser Grundlage soll dieser "Prototyp" für alternative Lebensentwürfe analysiert werden. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Innerhalb des Projektes sind etwa 20 Tiefen-Interviews mit Frauen durchgeführt worden, die zur Loheland-Gemeinschaft zählen oder zählten. Damit auch Frauen erreicht wurden, die nicht (mehr) in Loheland leben, wurde eine gemeinsame Veranstaltung auf Loheland mit diesen Gesprächspartnerinnen durchgeführt. Auf diese Weise sollen biographische Daten dieser Frauen gesichert, ihre Bezüge zu Loheland und anderen Teilen der Reform- und Siedlungsbewegung beschrieben und in Interviews über das Konzept und die Identität dieser Gemeinschaft gesprochen werden.
Publikation: Anja Christinck / Ira Spieker:
Gemeinschaft gründen - Individualität entwickeln. Überlegungen zur Wirkung und Aneignung von Räumen am Beispiel Loheland, in: Ariadne 61 (2012).